Chronisch unterbezahlt? Das verdient eine Pflegefachkraft

Wir klatschen für Pflegekräfte und nennen sie 'Helden', aber sind wir auch bereit, sie wie Helden zu bezahlen?

Ja, sind wir! Dennoch hält sich der Glaube, Pflegefachkräfte wären extrem unterbezahlt, hartnäckig in unserer Gesellschaft. Oft hört man den Satz: "In der Pflege kann man doch nicht gut verdienen." Doch woher kommt dieses Bild und wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter? In einer Zeit, in der die Pflegebranche immer mehr in den Fokus rückt und ihre immense Bedeutung unbestreitbar ist, ist es wichtiger denn je, solche Missverständnisse auszuräumen und die Realität hinter den Zahlen zu beleuchten.

Mythen vs. Realität: Was verdient eine Pflegefachkraft?


Der Irrglaube an die chronische Unterbezahlung von Pflegefachkräften basiert auf mehreren Scheinargumenten und Mythen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben und sich seitdem in vielen Köpfen halten. Sie können durch eine Kombination aus historischen Vorstellungen, gesellschaftlichen Stereotypen und mangelnder Aufklärung entstehen. Wir wollen uns die gängigsten mal ansehen:


Mythos 1: Berufung ist Bezahlung genug
Pflege hat sicherlich viel mit Berufung zu tun. Natürlich ist für Pflegekräfte die emotionale Belohnung ein wichtiger Faktor ihres Berufs und genau das mag zur Annahme geführt haben, dass das Gehalt nachrangig und einfach nicht wichtig sei. Doch auch Menschen in der Pflege haben Rechnungen zu bezahlen und freuen sich über gutes Geld. 


Mythos 2: Pflege ist ein "Frauenberuf" und diese sind generell schlechter bezahlt
In vielen Kulturen wurden Pflegeberufe traditionell von Frauen ausgeübt und auch heute sind Pflegefachkräfte überwiegend weiblich. Historisch gesehen wurden Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt wurden, oft weniger wertgeschätzt und dementsprechend schlechter bezahlt. Selbstverständlich ist das heutzutage nicht mehr haltbar.


Mythos 3: Das Gehalt von Pflegefachkräften ist überall gleich
Oft denken Außenstehende, dass in der Pflegebranche alle Fachkräfte gleich bezahlt werden. Doch der Verdienst ist natürlich geprägt von regionalen Unterschieden und fällt auch je Arbeitgeber anders aus. Auch behaupten viele, dass man sich in der Pflege nicht weiterentwickeln könne. Doch es gibt natürlich Spezialisierungen für Pflegefachkräfte, die auch das Gehalt steigen lassen.


Mythos 4: In der Pflege braucht man keine spezielle Ausbildung
Man kann durchaus auch ungelernt in der Pflege arbeiten. Einige Menschen sind sich jedoch nicht bewusst, dass es sich dann um Hilfskräfte handelt. Sie glauben, dass es für die Arbeit in der Pflege keine umfassende Ausbildung gibt. Dieses Missverständnis kann zu der Annahme führen, dass das Gehalt in der Pflege niedrig sein müsse. Tatsächlich ist die Ausbildung zur Pflegefachkraft sehr umfangreich und vermittelt fundiertes Wissen.

Verdienstmöglichkeiten für Pflegefachkräfte


Seit September 2022 profitieren Pflegefachkräfte vom Tariftreuegesetz. Pflegeeinrichtungen in Deutschland müssen seither entweder nach Tarif oder nach den Durchschnittswerten ihres Bundeslandes vergüten. Damit wird der gesamtgesellschaftlichen Relevanz der Pflegebranche wortwörtlich Rechnung getragen und die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert. Das Einstiegsgehalt einer examinierten Pflegefachkraft in Vollzeit liegt aktuell bei etwa 34.600 € brutto/Jahr, maximal sind bis zu 46.200 € brutto/Jahr möglich. Das Mediangehalt pendelt sich bei 39.700 € brutto/Jahr ein. Die genaue Zahl hängt insbesondere von der Region, Unternehmensgröße und Berufserfahrung ab. Zum Grundgehalt gesellen sich außerdem noch die branchentypischen Zuschläge, beispielsweise für Wochenend- oder Nachtarbeit. Gerade in der Pflege haben sich mittlerweile zahlreiche weitere finanzielle Anreize durchgesetzt. Dazu gehören u. a. betriebliche Altersvorsorge, Sonderzahlungen, Mitarbeiterrabatte oder auch Dienstwagen und Diensthandy.

Karriere in der Pflege: Pflege bedeutet Arbeit am Menschen und ist daher äußerst vielfältig. Für Pflegefachkräfte gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich fort- und weiterzubilden. Spezialisierungen können sich immer auch positiv auf das Gehalt auswirken. Besonders gilt das, wenn Sie sich als Pflegefachkraft für eine Führungsposition qualifizieren. Als (stv.) Pflegedienstleitung oder Einrichtungsleitung beispielsweise sind nochmal große Sprünge denkbar.

Bezahlung im Haus am Bürgerpark


Das Haus am Bürgerpark gehört zur Specht Gruppe aus Bremen. Diese ist in mehreren Bundesländern aktiv, womit sich die Bezahlung je nach Region unterschiedlich gestaltet. Dabei achten wir immer auf die bestmögliche und vor allem fairste Bezahlung für unsere Mitarbeitenden. In Bremen und umzu lehnen wir uns an den Tarifvertrag für die Pflege in Bremen (TV PfliB) an: Als Pflegefachkraft mit 3-jähriger Ausbildung und staatlicher Anerkennung werden Sie in die Entgeltgruppe P3 eingeteilt. Ihr Einstiegsgehalt liegt damit bei 21,53 €/Stunde (Stand 01.07.2023). Auf das Jahr gerechnet bedeutet das bei einer 38,5 Stunden-Woche also bis zu 43.102,- € brutto.

 

Zusätzlich bieten wir Ihnen eine Reihe weiterer finanzieller Benefits. Sie bekommen ein 13. Monatsgehalt und profitieren bei uns auch von diversen Rabatten für Mitarbeiter. Und dank der Tariftreuepflicht können Sie sich sicher sein, dass Ihr Gehalt durch regelmäßige Tarifanpassungen regelmäßig angepasst wird.

Weil Pflege mehr verdient


Die Pflegebranche steht permanent im Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussionen. Es ist essenziell, dass ihre Relevanz auch in der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen von Pflegefachkräften zum Ausdruck kommt. Die Mythen, die sich um das Gehalt von Pflegefachkräften ranken, sind tief verwurzelt, doch sie entsprechen nicht der Realität. Die tatsächlichen Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen in der Pflege sind vielfältig und attraktiv. Das Tariftreuegesetz und die Bemühungen von Einrichtungen wie dem Haus am Bürgerpark zeigen, dass die Branche bereit ist, ihre Fachkräfte angemessen zu honorieren. Es ist an der Zeit, dass Stereotypen über Bord geworfen und der Weg hin zur größtmöglichen Anerkennung des Pflegeberufs weitergeführt wird.

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